Donnerstag, 25. September 2008

Da ist ein Haus in Neuruppin...

...das Haus ist ziemlich alt.

So, heute also die einmalige Möglichkeit, zehn mühsam zusammen geklaute Euro in die Bildung Barnimer Gymnasiasten (kurz BBG) zu investieren und sich in das berühmt-berüchtigte Neuruppin aufzumachen, um dort seinen Horizont in Sachen "Wer war eigentlich dieser komische Typ, der vorne auf mein pinkfarbenes Buch ohne meine Erlaubnis seinen Namen raufgeschrieben hat?" zu erweitern - ich zumindest habe diese Chance genutzt.

Sofort tat sich ein verkehrserfahrenes Triumvirat von Lehrkräften hevor, das sich das Wort "Koordination" mit rotem Fineliner auf die Fahne schrieb und postwendend einen Erfolg zu verbuchen hatten - nur um eine Stunde verschätzt. Dementsprechend widmeten sich die Schüler ihrer ersten und wahrscheinlich auch spannendsten Aufgabe und schlugen die Zeit im Getümmel zwischen den ortsansässigen Marktschreiern tot wie Mücken auf dem Campingplatz.
Als das sagenumwobene Haus um Punkt 11 seine Pforten öffnete, folgten kurze Instruktionen und dann ging es auch schon zum Vortrag. Ich werde es mal so formulieren: Wenn das Anschauungsmaterial aus "ihr wisst ja, wie er aussieht" besteht, mag das noch verzeihbar sein. Wer aber denkt, dass Menschen, die für ihren Vortrag bezahlt werden, eben diesen Vortrag, den sie dementsprechend mehrmals wöchentlich präsentieren müssen, zumindest teilweise auswendig vortragen, ja utopischerweise vielleicht sogar richtig lesen können - der hat sich in diesem Fall definitiv geirrt. Aber ok, ne 4+ war das vielleicht, mit Auge zu drücken und so.
Hervorragend dann auch die zur Hand gereichten Arbeitsblätter, deren Fragen nicht einmal die Museumstante vollständig beantworten konnte, obwohl sie gestern anderthalb Stunden an dem Arbeitsblatt saß. Ich allerdings, der "Effi Briest" gar nicht gelesen hat, soll wissen, welche Szene da auf dem Bild zu sehen ist - aber sicher.

Eine neue Erkenntnis ist dann aber doch noch hängen geblieben - Fontane hat immer gerne Fangeball gespielt. Mal gucken, inwiefern ich das in die Klausur mit einbringen kann.

Montag, 22. September 2008

Oh Wunder!

Seit wann sind die Sekretärinnen unserer Schule so nett? Da ruft man sieben Uhr morgens an, um Bescheid zu geben, dass man wegen Krankheit nicht zur Schule kommen kann und die wünscht einem gute Besserung!! Ja, wo gibt's denn sowas? Nach 13 Jahren Schule werde ich positiv überrascht. Und jetzt noch das Sahnehäubchen: Schon nach dem zweiten Klingeln wurde abgehoben! Sonst war es ja immer so, dass besetzt war. Oder dass niemand rangegangen ist (aus verlässlicher Quelle weiß ich, dass dann wohl gerade Kaffeepause war). Und heute? Wow. Welch Verwandlung. Einfach wow.

Donnerstag, 11. September 2008

Das Ende der Fahnenstange...

...ist noch nicht einmal mit dem Fernglas zu erkennen. Zwei Wochen sind nun fast schon (bzw. erst) um und ich muss sagen - was waren die Ferien doch schön.
Ich habe echt nicht mehr gewusst, dass Schule so anstrengend ist. Ist ja nicht so, als dass ich ständig am Lernen bin und so, aber man kommt dann nach Hause und kann gar nichts anderes mehr machen als faul sein. Zugegeben, in den Ferien hab ich ja auch nichts gemacht, aber ich hätte anders gekonnt, hätte ich nur gewollt.

Angefangen bei Sport: Leider Gottes habe ich Leichtathletik. Mal im Ernst - wo soll bitte nach einem halben Jahr Badminton und den anschließenden Ferien noch die Kondition herkommen? Natürlich hab ich viel Fifa gespielt, aber gebracht hat das am Ende irgendwie gar nichts.

Dann Physik: Es ist ja nun echt nicht so, als würde der Herr Physiklehrer sonderlich streng sein. Im Gegenteil, er macht sogar die ganzen Späße mit und antwortet auf jede noch so dumme Frage mit Humor. Aber ich kann da einfach nicht mehr folgen am Ende des Donnerstags. Diese beiden Schulstunden gehen einfach nicht um, es ist soooo anstrengend, weil man einfach nur da sitzt und sich berieseln lässt und jegliche Beschäftigung fehlt. Da würd ich manchmal sogar lieber 1000m rennen.

Mal ganz abgesehen vom Vortrag über Russischen Realismus, für den ich noch zwei Wochen Zeit und 14,95€ investiert habe, was immerhin dazu führt, dass ich schon in etwa eine Gliederung vorzuweisen habe.

Positiv zu vermerken sind hingegen:
  • Rainer S., der super Geschichtsunterricht macht.
  • Mathias H., der zusammen mit Patrice B. die Fußball-AG wiederbelebt hat.
  • Wochenen D., das bevor steht.

Sayonara.

Mittwoch, 3. September 2008

Umwählen, Abwählen und Warten!

Wenn man die Aula in der zweiten Stunde am Mittwoch kennt und grob abschätzen kann, wie viele Million 13er Schüler da so im Durchschnitt sitzen, dann ist es möglich sich ein Bild davon zu machen wie es vor multi-tasking-Metzners Büro am Dienstag gegen 12uhr aussah. Ich jedenfalls war ab ca. 12:15uhr mittendrin im Geschehen. Die Vielfalt der Wünsche der Anwesenden reichte von ganz einfachen Sachen wie, "ich will nur fragen ob ich in der Kursliste bin" über "ich brauche ne Bestätigung für meine Abwahl bis hin zu den kompliziertesten Vorstellungen der neuartigen Stundenplangestaltung. Aber auch Wünsche die nicht direkt den Stundenplan betrafen, waren sehr beliebt. Berühmtestes Beispiel hierfür: "ich warte nur bis 12:45, damit ich jetzt nicht in den Unterricht muss".
Aber auch ebenso Vielfältig waren die letzten Sätze die man vernahm, als mal wieder jemand die breite Masse verließ. Äußerungen wie "yeah!", "alles sauber", oder auch "er hats nicht gemacht" waren nur zu Hauf herauszuhören.
Jedoch mein all-Zeit-Favorit und Aggressionsbeschleuniger ist "ich muss mal hier durch, ich will auch wirklich nicht vordrängeln". Nei'en, naaaaaaaatürlich will hier keiner vordrängeln. Ich meine mal, wie kann man auch auf diese dumme Idee kommen. Da stehen ja nur 50 total verschwitzte Jungerwachsene dicht an dicht und warten zum Teil schon über 2std auf Audienz beim PumaPapst.
Ich habe mich dann frühzeitig (nach 1 1/2std) verabschiedet, da mir ein Vogel geflüstert hat, dass mein Umwahlgedanke während des Tages kompletter Dünsch geworden ist. Mir Egal ich war weg.
Rinjehaun!

Montag, 1. September 2008

Theoretisch...

... hätte heute der schönste letzte erste Schultag werden können. Praktisch wurde es der schlimmste letzte erste Schultag.

Ja, ich möchte es öffentlich machen: das mit dem Autofahren klappt immernoch nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt habe. Alle weiteren Details behalte ich besser für mich, denn Fahrschulgeschichten gibt es genug (auch wenn meine einzigartig zu sein scheinen).

Davon abgesehen habe ich verpasst, dass es im Stundenplan einige Änderungen gibt und ich besser hätte aufpassen sollen, aber solche Sachen lassen sich nachholen. Mitbekommen habe ich allerdings rechtzeitig, dass ich nun jeden Morgen 4.40Uhr aufstehen darf, um mit dem Fahrrad zum Bus zu fahren und 52min vor Unterrichtsbeginn (also pünktlich!) dort erscheinen werde. DAS zu wissen, zu wissen, dass ich also doch irgendwann mal verschlafen werde, entmutigt ungemein.

Alles in allem wurde ich in den letzten beiden Stunden Physik auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Schule ist doch nicht so spaßig, und es waren doch nicht lange genug Ferien, mein Kopf war doch noch nicht genug ausgeruht, um bereitwillig wieder Mengen an neuem Wissen zu empfangen, lange Schlafen ist schöner als über Magnetismus nachdenken... Und der Mensch braucht keinen Stress und wenn doch, sollte er sich selbst aussuchen dürfen, was für eine Sorte Stress. Schulstress wäre sicherlich nicht die erste Wahl.

Hm.
Aber es ist das letzte Jahr. Das letzte Jahr Schulstress. Das letzte Jahr Hausaufgabenstress. Das letzte Jahr mit all den Menschen, an die wir uns gewöhnt haben, die wir teilweise sogar liebgewonnen haben. Das letzte Jahr in dem wir noch richtige "Schulkinder" sind. Das letzte Jahr in dem wir an die Kinokasse gehen und sagen können "einen Schüler, bitte, für Kung Fu Panda."

Eigentlich...

...sind Ferien ja schon ne super Sache. So an sich, die Grundidee. Gut klingende Theorie und deren Umsetzung sind nun leider Gottes aber zwei Paar Schuhe.

Theorie ist: „Schule? Was ist das?“

Realität ist: „Achja, Matze, du hast nen 45-Minuten-Vortrag zum Russischen Realismus vorzubereiten, weil es ja nicht reicht, dass du nur Jenny Treibel lesen und deinen DS-Text lernen musst über die Ferien, wo du eigentlich Freizeit haben sollst.“

Letztendlich habe ich die Theorie praktisch ausgelebt, ungeachtet der daraus resultierenden Erwartung, dass der selbst ernannte Hausdrache der Schule mir am ersten September eine per Würfelspiel aus seinem Repertoire ausgewählte Todesart* näher bringt. Klar, ich habe Jenny Treibel fast durch und kann meinen Text, aber für den Vortrag habe ich halt (!) gar nichts gemacht. Das hat auch einfache Gründe – ich habe nichts gefunden, womit ich etwas hätte machen können. Wenn selbst Wikipedia nur 13 Zeilen zum dem Thema ausspuckt, dann scheint das wohl keinen zu interessieren und vor allem scheint es kein gutes Thema zu sein, um 45 Minuten damit füllen zu müssen. Naja. Überraschenderweise hat die nette Frau Tutorin meinen Kopf dran gelassen und quasi (!) gar nichts dazu gesagt. Noch habe ich also Zeit.

Ansonsten noch danke für den gleich bleibenden Stundenplan (die armen Menschen, die sich den neu zusammen basteln müssen) und Respekt an die Schulleitung, die immer noch nicht weiß, wer nächste Woche für meine Bildung in Sachen Geschichte zuständig ist, und den Hausmeister, der immerhin einen der beiden Handtuchhalter auf dem Jungsklo betriebsfähig gemacht hat. Potential zur Steigerung ist aber definitiv noch vorhanden.



*
1 – Erwürgen
2 – Verbrennen
3 – Fauchend mit den Krallen über das Opfer herfallen, bis es regungslos am Boden liegt
4 – Mafia beauftragen
5 – Überfahren
6 – Folterkammer mit Blechtrommel-Hörbuch auf Repeat

Verhext.

Alles. Aber wirklich alles!

Mit meinem "neuen" Stundenplan kann ich mich noch nicht so recht anfreunden. So viele Freistunden zwischendurch machen nicht gerade glücklich. Zumal ich herausgefunden habe, dass über 50 % der Schüler unseres Jahrgangs am Mittwoch die zweite Stunde Ausfall haben. Das ist einerseits schön, da man dann in der Zeit immer jemanden zum Quatschen hat, aber andererseits ist das doch ziemlich unfair. Statt die erste Stunde wegfallen zu lassen, womit wir alle sehr viel glücklicher aufgrund der geschenkten Stunde Schlaf wären, lässt man uns schmoren.
Aber ich denke, selbst daran werde ich mich noch gewöhnen.

Falls jemand um 12:46 Uhr einen Riesenknall vernommen habe sollte und sich gewundert hat: Das war ich. Ich bin auf einem Stück Alufolie ausgerutscht (und das ist allein die Schuld der Kunstlehrerin, denn sie veranlasste eine kleine Bastelstunde: "Sie haben jetzt sieben Minuten Zeit, aus dieser Alufolie einen Menschen zu formen!" Mehr sage ich nicht). Jedenfalls tat das nicht nur weh, sondern war auch noch äußerst witzig anzuschauen. Für Außenstehende zumindest.

So viel zum letzten ersten Schultag von meiner Seite.

Der letzte erste Schultag

...war mal wieder geprägt von Überraschungen.
Eigentlich hat man sich schon daran gewöhnt, dass es Änderungen im Stundenplan gibt, oder man als Schüler plötzlich in keiner der Kurslisten auftritt.
Doch dass meine kleine Schwester (7.Klasse) nicht in ihrer Klassenliste aufgeführt ist, damit habe ich nicht gerechnet. Sowas kann man einem Siebtklässlerherz doch nicht antun! Panik machte sich breit, jetzt bloß die gelassene große Schwester spielen, dachte ich mir. Ließ sie bei ihren Freunden stehen und ging ins Sekretäriat wo die wirklich freundliche neue Sekretärin (!) alles aufklären konnte. Puh.
Auch mit so einem kurzen Montag, wie ich ihn jetzt erwischt habe, habe ich nicht gerechnet. Komisch irgendwie...soll ich mich freuen oder mich von nun an jeden Montag ärgern, weil die langen Tage noch vor mir liegen?
Die nächste Überraschung folgte dann im Mathekurs. Scheinbar sind einige Schüler aus unserem Jahrgang abgegangen und wiederholen jetzt auf der Gesamtschule die 12. Klasse, um bessere Noten zu bekommen. Ob das was bringt, sei dahingestellt.
Und das wars auch schon mit meinem letzten ersten Schultag, denn ich habe ja, wie schon erwähnt, einen wirklich kurzen Montag erwischt.

Aber auch ich hätte heute schon manchmal einen Sean Connery gebraucht. Einen, der zwinkernd sagt: "Das wird schon."